Dr. Horst Tisson im KPMG Podcast

Dr. Horst Tisson im KPMG-Podcast

„Nach dem Fax die Künstliche Intelligenz“: Ein Gespräch über Digitalisierung in der Verwaltung.

Wie kann Künstliche Intelligenz sinnvoll im öffentlichen Sektor eingesetzt werden – ohne Souveränität und Datenschutz aus der Hand zu geben? Dr. Horst Tisson, Geschäftsführer von Tisson & Company, war zu Gast im Podcast von KPMG. In der Folge mit dem Titel „Nach dem Fax die Künstliche Intelligenz“ spricht er über die konkreten Herausforderungen in Behörden, den technologischen Reifegrad von KI und darüber, warum Verwaltungen den Schritt von Pilotprojekten zu produktiven Anwendungen jetzt gehen müssen.

Der Podcast: KPMG im Gespräch mit Expert:innen

„Die Welt verändert sich – und wir uns mit ihr.“ So beschreibt KPMG den eigenen Podcastkanal, auf dem regelmäßig Fachgespräche mit Expert:innen aus Wirtschaft und Gesellschaft erscheinen. Ziel ist es, Herausforderungen unserer Zeit zu verstehen – und pragmatische Lösungsansätze greifbar zu machen.

KPMG gehört zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland und betreut Mandanten jeder Größe – vom mittelständischen Autozulieferer bis zum internationalen Pharmakonzern.

Digitalisierung in der Verwaltung: Status quo und Perspektive

Im Gespräch mit Ronald Koß, Partner und Transformationsexperte bei KPMG, schildert Dr. Horst Tisson zunächst eine nüchterne Lageeinschätzung: In vielen Behörden existieren Digitalisierungsinitiativen – doch diese enden häufig in Insellösungen oder bleiben in Pilotprojekten stecken. Die eigentliche Herausforderung bestehe darin, tragfähige Strukturen zu schaffen, die nicht nur technisch funktionieren, sondern auch rechtlich, organisatorisch und kulturell eingebettet sind.

Ein zentrales Thema ist dabei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Sie könne, so Tisson, entscheidend zur Entlastung beitragen – zum Beispiel bei Routineaufgaben, bei der Aufbereitung komplexer Informationslagen oder beim Wissenstransfer in alternden Organisationen.

KI souverän einsetzen: Open Source statt Blackbox

Tisson betont, dass KI nur dann im öffentlichen Sektor Fuß fassen kann, wenn zentrale Voraussetzungen erfüllt sind: Rechtssicherheit, Datenschutz, Auditierbarkeit und die Möglichkeit, Systeme in der eigenen IT-Infrastruktur zu betreiben. Proprietäre Cloudlösungen, etwa aus den USA, bieten das in vielen Fällen nicht – insbesondere nicht im Kontext des AI Acts oder der DSGVO.

Stattdessen plädiert Tisson für den Aufbau eigener, offener Systeme – etwa auf Basis modularer Open-Source-KI-Architekturen. Sie ermöglichen nicht nur die Einhaltung regulatorischer Anforderungen, sondern auch eine hohe Flexibilität bei der Anpassung an spezifische Verwaltungsprozesse.

Von der Projektlogik in den operativen Alltag

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist der Weg „vom Lab zur Linie“: Viele Technologien sind verfügbar – was fehlt, ist der Transfer in die Praxis. Tisson spricht sich dafür aus, KI nicht als „Spezialprojekt“ zu behandeln, sondern als strategische Infrastruktur zu etablieren. Nur dann könne sie dauerhaft Wirkung entfalten – und dabei helfen, die wachsenden Aufgaben mit weniger Personal zu bewältigen.

Konkrete Anwendungsfälle gibt es laut Tisson viele: von digitalen Wissensdatenbanken über KI-gestützte Textauswertung bis hin zur intelligenten Assistenz bei Verwaltungsabläufen. Entscheidend sei, dass diese Systeme „zur Organisation passen – nicht umgekehrt“.

Hörenswerte 45 Minuten für alle, die Verantwortung tragen

Die Podcastfolge bietet keine schnellen Antworten – aber viele kluge Fragen.

Wer sich mit Digitalisierung im öffentlichen Sektor beschäftigt, erhält in diesem Gespräch Impulse für eine souveräne, verantwortungsbewusste KI-Strategie. Und nicht zuletzt eine klare Botschaft: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um neue Wege zu gehen.

Hier anhören: „Nach dem Fax die Künstliche Intelligenz“ – Podcast mit Dr. Horst Tisson

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